Alois Reckendorf (*10. Juni1841 inTrebitsch; †11. April1911 inLeipzig) war ein deutscherPianist,Musikpädagoge,Hochschullehrer undKomponist.
Nach dem Schulabschluss inBrünn schrieb sich Reckendorf amWiener Polytechnischen Institut ein. Anschließend studierte erPhilosophie an derUniversität Heidelberg und absolvierte schließlich ein Studium amKöniglichen Konservatorium in Leipzig, an dem er später von 1877 bis zu seinem Tod lehrte.
Sein bekanntester Schüler war der PianistWilhelm Backhaus, den er seit 1891 musikalisch ausbildete. Ab 1894 wurde Backhaus – im Alter von zehn Jahren – für fünf Jahre von Alois Reckendorf direkt am Konservatorium in Leipzig unterrichtet.[1]
„Als ich ihm das erste Mal vorgeführt wurde, spielte ich ihm auswendig die ganze Ballettmusik zuPuppenfee von Josef Bayer vor, welche in Leipzig damal großen Erfolg hatte. Es geht daraus hervor, dass der eigentlicheElementarunterricht übersprungen werden konnte und er entlies mich, indem er mir eine der kleinen Beethoven-Sonatinen mitgab, um sie für die nächste (erste) Stunde vorzubereiten.“
Neben Backhaus studierten bei ihm Else Gipser,[2]Johan Halvorsen,Alfred Hill,[3] Oswin Keller,[4] Johann Otto Leonhardt,[5] Karl Net,[6]Maud Powel,[7] Alfred von Sponer,[8]Gustav Strube[9] und Edith Robinson.
Neben seiner Lehrtätigkeit komponierte Alois Reckendorf kleinere Klavierstücke, Liederzyklen und bearbeitete Klavierauszüge für Konzerte.
Seine Urne wurde im Erbbegräbnis des Musikverlegers Fritzsch in der V. Abteilung desNeuen Johannisfriedhofs beigesetzt.
Alois Reckendorf ist der Autor zahlreicher Lieder und Klavierstücke.[10]
Reckendorf bearbeitete zahlreiche Kompositionen, unter anderem vonJohan Svendsen, für dessenCarneval in Paris. Episode für großes Orchester, op. 9. und das Konzert für Violine und Orchester, op. 6 er den Klavierauszug künstlerisch umsetzte.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Reckendorf, Alois |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pianist, Komponist und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 10. Juni 1841 |
GEBURTSORT | Trebitsch |
STERBEDATUM | 11. April 1911 |
STERBEORT | Leipzig |