DieAlliierte Hohe Kommission für Deutschland (AHK;englischAllied High Commission,französischHaute commission alliée), auchHohe Alliierte Kommission, war eine Einrichtung derwestlichenHauptsiegermächteUSA,Großbritannien undFrankreich inWestdeutschland nach demZweiten Weltkrieg. Sie hatte ihrenSitz zunächst auf demPetersberg bei Bonn und nahm eine Reihe vonVorbehaltsrechten gegenüber derBundesrepublik Deutschland wahr.
Ihre Befugnisse waren im sogenanntenBesatzungsstatut vom 10. April 1949 geregelt, in dem diealliierten Kontrollrechte festgelegt wurden. Die Hohe Kommission begann ihre Arbeit am 21. September 1949.[1] Durch die Veröffentlichung von Amtsblättern der Alliierten Hohen Kommission in Deutschland galten dievon ihr erlassenen Gesetze im ganzen Bundesgebiet.Ausländische Vertretungen mussten bis März 1951 bei der Alliierten Hochkommissionakkreditiert werden.
DieAlliierten Hohen Kommissare von 1949 bis 1955:
Mit ihnen unterzeichneteBundeskanzlerKonrad Adenauer am 22. November 1949 dasPetersberger Abkommen. Außer aus dem Rat der Hohen Kommissare bestand die AHK noch aus den von den Kommissaren gebildeten Ausschüssen undKörperschaften sowie dem Generalsekretariat. Im Sommer 1952 erfolgte der Umzug der Kommission vom Petersberg in die auf der linken Rheinseite gegenüberliegendeDeichmannsaue inMehlem, die zu der Zeit als Hauptsitz des amerikanischen Hohen Kommissariats diente. Der Umzug reflektierte die mit der zunehmenden Souveränität der Bundesrepublik abnehmende Bedeutung und Verkleinerung der AHK. Der Alliierten Hohen Kommission direkt unterstellt und keiner der drei Besatzungszonen im Westen angehörend war dieEnklave Bonn.
Die AHK wurde mit Inkrafttreten desDeutschlandvertrags am 5. Mai 1955 aufgelöst. Sie gilt als historischer undvölkerrechtlicher Sonderfall, da sie die Funktionen einer internationalen Organisation mit Regierungsfunktionen, einer gemeinsamendiplomatischen Vertretung dreier Staaten und die derdeutschen Bundesregierung vereinte.
Staat | Gebäude | Bild | Ort Ortsteil[3] | Adresse | Bauzeit | Funktion | Nutzungszeitraum | Anmerkungen |
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Frankreich | Rheinhotel Dreesen | ![]() | Bad Godesberg | Rheinstraße 45–49 Lage50.6837187.175689 | 1893–1894 | Hochkommissariat | 1949–1952 | |
Frankreich | Neubauten der Hochkommission | ![]() | Bad Godesberg | An der Marienkapelle 3/Rheinstraße 52 Lage50.6832887.175065 | 1950, 1952 | Hochkommissariat | 1950–1955 | 1955–1999 Kanzlei derfranzösischen Botschaft, 2012 abgebrochen |
Frankreich | Schloss Ernich | ![]() | Remagen | Haus Ernich Lage50.596357.2048 | 1906–1908 | Residenz des Hochkommissars | 1949–1955 | 1955–1999 Residenz der französischen Botschaft, Denkmalschutz |
Frankreich | Villa Henzen | Rolandswerth | Weingärtenstraße Lage50.6481077.205915 (ungefähr) | 1896/1897 | Residenz des stellvertretenden Hochkommissars | 1949–1955 | später Residenz der sowjetischen Botschaft, um 1974 abgebrochen | |
Frankreich | Halbvilla Joachimstraße | ![]() | Bonn Gronau | Joachimstraße 10 Lage50.724247.110467 | 1897 | Verbindungsstelle /Verbindungsoffizier (liaison officer) | 1949–mind. 1953[4] | Denkmalschutz |
Vereinigte Staaten | Schloss Deichmannsaue, Neubau der Hochkommission | ![]() | Bad Godesberg | Deichmanns Aue 29–39 Lage50.6714327.185379 | 1662, 1910–1912, 1951 | Hochkommissariat | 1950–1955 | 1952–1955 Sitz der AHK; 1955–1999 Kanzlei der US-Botschaft undBundesbauministerium; heute Dienstsitz desBundesamts für Bauwesen und Raumordnung |
Vereinigte Staaten | Villa Cappell | ![]() | Bad Godesberg | Heisterbachstraße 39 Lage50.6853667.173819 | 1904–1905 | Residenz des Hochkommissars | 1949–1951 | 1955–1999 Residenz derbritischen Botschaft, Denkmalschutz |
Vereinigte Staaten | Haus von Borcke | ![]() | Bad Godesberg | Rolandstraße 67 Lage50.6791317.177328 | 1921/1922 | Residenz des stellvertretenden Hochkommissars (bis 1951) Residenz des Hochkommissars (ab 1951) | 1949–1955 | 1955–1999 Residenz der US-Botschaft, Denkmalschutz |
Vereinigte Staaten | Halbvilla Joachimstraße | ![]() | Bonn Gronau | Joachimstraße 12 Lage50.7241977.110313 | 1897 | Verbindungsstelle / Verbindungsoffizier (liaison officer) | 1949–spät. 1952[4] | Denkmalschutz |
Vereinigte Staaten | Doppelhaus Zitelmannstraße | ![]() | Bonn Gronau | Zitelmannstraße 8 Lage50.7110467.128258 | Verbindungsstelle / Verbindungsoffizier (liaison officer) | spät. 1953[4]– | ||
Großbritannien | Luftwaffenkaserne Wahn | Porz Wahnheide | Lage50.8641677.115278 | 1930er | Hochkommissariat | 1949–1953 | ||
Großbritannien | Neubau der Hochkommission | Bonn Gronau | Friedrich-Ebert-Allee 77 Lage50.7076157.131039 | 1952–1953, 1954 | Hochkommissariat | 1953–1955 | 1955–1999 Kanzlei der britischen Botschaft, 2002/03 abgebrochen | |
Großbritannien | Schloss Röttgen | ![]() | Porz Heumar | Lage50.9093857.092684 | 1866 | Residenz des Hochkommissars | 1949–1953 | |
Großbritannien | Villa Cappell | ![]() | Bad Godesberg | Heisterbachstraße 39 Lage50.6853667.173819 | 1904–1905 | Residenz des Hochkommissars | 1953–1955 | 1955–1999 Residenz der britischen Botschaft, Denkmalschutz |
Großbritannien | Villa Heckenfels | Bad Honnef | Bondorfer Straße 34 Lage50.6521487.230773 | Residenz des stellvertretenden Hochkommissars | ab 1949 | |||
Großbritannien | Villa Spiritus | ![]() | Bonn Gronau | Kaiser-Friedrich-Straße 19 Lage50.7239166666677.1166944444444 | 1896 | Kanzlei der Hochkommission (1949 f.) Verbindungsstelle | 1949–mind. 1953[4] | 1955–1999 Verbindungsstab der britischen Streitkräfte, Denkmalschutz |
Großbritannien | Villa Wilhelma | Bad Godesberg | Karl-Finkelnburg-Straße 19 Lage50.683567.167345 | 1894 | Teil des Hochkommissariats | 1949–1955 | später Kulturabteilung der britischen Botschaft |