DerAlentejo ([ɐlẽ'tɛʒu],portugiesisch für „jenseits desTejo“) ist eineportugiesische Region im Süden des Landes. Mit einer Fläche von 31.604 km2 verzeichnete die Region Im Jahr 2021 704.934 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 22 Einwohnern pro km2. Sie gliedert sich in 5 Subregionen, 58 Kreise und 299 Gemeinden. Hauptstadt und größte Stadt der Region istÉvora mit 53.591 Einwohnern in der gesamten Gemeinde und 43.652 im Stadtgebiet. Der Alentejo grenzt im Süden an die RegionAlgarve, im Südwesten an denAtlantischen Ozean, im Nordwesten an dieMetropolregion Lissabon, im Norden an die RegionCentro, im Nordosten an dieExtremadura (Spanien) und im Südosten anAndalusien (Spanien).
Nachbarregionen sind dieRegião Centro im Norden,Região de Lisboa im Westen und dieAlgarve im Süden. Im Osten grenzt der Alentejo anSpanien, im Westen liegt derAtlantische Ozean; von dort steigt das Landschaftsprofil in Richtung Osten mehr und mehr an und erreicht in derSerra de São Mamede nahe der Grenze zu Spanien mit1025 m die größte Höhe.
Der Westen des Alentejo hat sandige Böden sowie etwas häufigere Niederschläge (ca. 700 mm/Jahr) und kann für den Anbau von Getreide und Ölsaaten genutzt werden. Der Osten dagegen hat steinige und felsige Untergründe (Granit undSchiefer); hier dominiert der Weinbau. Im Süden steht dieViehzucht auf dem häufig mitKork- undSteineichen bewachsenen Gelände eindeutig im Vordergrund.
Im Südwesten des Alentejo gibt es außer den beidenKüstenflüssenRío Sado und demRio Mira und dem See desSanta-Clara-Staudamms, nur wenige Oberflächengewässer. Im Osten begrenzt derRío Guadiana, der im riesigenAlqueva-Stausee gestaut wird, streckenweise das Gebiet. Im Norden und Nordosten des Alentejo sind kleinere Fließgewässer häufiger.
Im Vergleich mit demBIP pro Kopf derEU ausgedrückt inKaufkraftparität erreicht die Region einen Index von 70 (EU-28=100) (2015).[2] Damit gehört sie zu den ärmsten Regionen Westeuropas, die Wirtschaftsstruktur ist hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt. In den 1950er bis 1980er Jahrenwanderten viele junge Männer aus der Region nach Lissabon ab oder gingen alsGastarbeiter ins Ausland (z. B. nach Frankreich, England oder in die Bundesrepublik Deutschland). Das Hauptanbaugebiet vonKorkeichen in ganzPortugal befindet sich zum Großteil in der Region Alentejo, des Weiteren auch in der benachbartenAlgarve. Seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts haben nicht nur dieWeine des Alentejo eine internationale Bedeutung erlangt; auch Plantagen vonOliven undBeeren, die vonArbeitsmigranten ausOsteuropa undAsien für einenHungerlohn geerntet werden, liegen hier.[1] In der Region herrscht aufgrund derIntensivlandwirtschaftWasserknappheit, sowohl für die Einwohner als auch für die Natur in der Region.[1]
Der Alentejo war schon in derJungsteinzeit besiedelt; davon zeugen zahlreicheMegalithbauten undMenhire. Auch die Römer ließen sich hier nieder und gründeten Städte, darunter Évora, Elvas,Ammaia undMiróbriga sowie zahlreiche Landgüter(villae rusticae).[4] Im 8. und 9. Jahrhundert kamen dieMauren, von denen jedoch nur wenige Siedlungsspuren blieben; sie wurden im Rahmen derReconquista im 12. Jahrhundert sukzessive nach Süden abgedrängt und mit der EroberungFaros (1272) gänzlich aus Portugal vertrieben. Von 1580 bis 1640 war dasKönigreich Portugal mit demKönigreich Spanien inPersonalunion vereinigt. Im 19. und 20. Jahrhundert wanderten viele Bewohner des Alentejo aus oder verdingten sich als Gastarbeiter in anderen Ländern Europas.
Zahlreiche Megalithmonumente wie die imDistrikt Évora oder im Gebiet desMonte da Ponte bezeugen die Anwesenheit von Menschen in der Jungsteinzeit.
Aus der Römerzeit stammen der sogenannte „Diana-Tempel“ in Évora sowie die Fundamente desAquädukts von Elvas. Darüber hinaus bieten die Archäologischen Museen vonBeja undMoura weiterführende Informationen.
Montados – Portugals Urwälder. (OT:Natural World: Creatures of the Cork Forest.) Dokumentarfilm, Großbritannien, 2011, 46:30 Min., Regie: Tim Martin, Produktion:BBC Earth, deutsche Erstsendung: 1. Dezember 2011 bei arte,Inhaltsangabe vonSRF,online-Videos von BBC.