Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Albertinum (Dresden)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Albertinum (2013)

DasAlbertinum ist einMuseumsgebäude amTzschirnerplatz inDresden. DerNeurenaissancebau wurde 1884 bis 1887 vonAdolph Canzler im Auftrag vonKönig Albert für die Skulpturensammlung und dasHauptstaatsarchiv geschaffen. Es ist heute Sitz derGalerie Neue Meister und derSkulpturensammlung ab 1800 derStaatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Geschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Ansicht des Zeughauses
Portal des Albertinums

Gründung als Zeughaus

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das Albertinum liegt am östlichen Ende derBrühlschen Terrasse inDresden und geht zurück auf einen Renaissancebau des 16. Jahrhunderts. Bereits im Zuge der Erweiterung und Umgestaltung der Dresdner Stadtbefestigung nach italienisch-niederländischem Vorbild ab dem Jahr 1546 dachteHerzog Moritz von Sachsen daran, ein Zeughaus zu bauen. Das Gebäude entstand von 1559 bis 1563 unter seinem NachfolgerKurfürst August nach Entwürfen vonCaspar Vogt von Wierandt. Bald galt das Dresdner Zeughaus als eines der größten und berühmtesten in Europa und zählte zu den wichtigsten Renaissance-Bauwerken Dresdens. Der veränderte Geschmack der Zeit sowie veränderte räumliche Ansprüche sorgten im 18. Jahrhundert für bauliche Umgestaltungen. Im Jahr 1705 nahmAugust der Starke erste Erweiterungen vor. Sein Sohn,Kurfürst Friedrich August II., veranlasste 1740 einen grundlegenden Umbau. Die Fassade erhielt dabei eine zurückhaltend barocke Gestalt. Während desSiebenjährigen Krieges (1756–1763) plünderten preußische Truppen das Zeughaus, ließen das Gebäude jedoch unversehrt. Nachdem 1877 einneues Arsenal in der DresdnerAlbertstadt fertiggestellt war, verlor das Zeughaus seine ursprüngliche Nutzung.

Umbau zum Museum

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

DerSächsische Landtag fasste 1884 den Beschluss, die Antiken- und Abgusssammlung (ab 1887 Skulpturensammlung) und dasHauptstaatsarchiv im Zeughaus unterzubringen. Mit dem Umbau war der Oberlandbaumeister Carl Adolph Canzler beauftragt. Er versah das Gebäude mit Sandsteinfassaden, die sich an Bauten der italienischen Hochrenaissance orientierten, und legte den Eingang zur Skulpturensammlung in den Nordflügel an die Brühlsche Terrasse. Das 1889 fertiggestellte Gebäude erhielt zu EhrenKönig Alberts (reg. 1873–1902) den NamenAlbertinum. 1891 eröffnete die Abgusssammlung im zweiten Obergeschoss, 1894 die um zeitgenössische Plastik ergänzte Sammlung der Originalbildwerke. Um 1900 galt die, unter Leitung des ArchäologenGeorg Treu, stetig erweiterte Skulpturensammlung im Albertinum als weltweit einzigartiges Museum zur Geschichte der Plastik. Die Architektur wie die Präsentation der Antiken- und Abguss-Sammlung waren Vorbild für das neu zu errichtende Moskauer Museum der Schönen Künste, das heutigeStaatliche Museum der Bildenden KünsteA. S. Puschkin. Bei derBombardierung Dresdens 1945 wurde das Albertinum schwer beschädigt. Das zweite Obergeschoss, das Dach sowie das Haupttreppenhaus und der Lichthof brannten aus, wobei Malereien vonHermann Prell verloren gingen. Die sächsischen Kunstschätze wurden in die Sowjetunion verbracht, aber später wieder zurückgegeben.

In der Nachkriegszeit wurde das Albertinum durch die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wiederaufgebaut. Ab 1959 nahm es aufgrund der herrschenden Raumnot nicht nur Teile der Skulpturensammlung auf. Untergebracht waren interimistisch auch Auszüge aus derPorzellansammlung, desKupferstich-Kabinetts, desMünzkabinetts, desGrünen Gewölbes sowie des Historischen Museums (heuteRüstkammer). 1965 zog die Gemäldegalerie Neue Meister (heuteGalerie Neue Meister) ebenfalls ein. Ab Juni 2004 kehrten nach und nach das Münzkabinett und das Grüne Gewölbe in das schrittweise fertiggestellteResidenzschloss zurück. Von Januar 2006 bis zum 18. Juni 2010 war das Albertinum wegen Umbaus und Renovierung geschlossen. Nach einem Entwurf desBerliner Architektenbüros Staab entstand zusätzlich eine „Arche für die Kunst“: Nun überspannt in 17 Metern Höhe eine stählerneFachwerkskonstruktion mit einer Länge von 72 Metern und einem Gewicht von 2.700 t – ähnlich einer Brücke – den ehemaligen Innenhof des Gebäudekomplexes. Sie wird von einem Aufzugsschacht und zwei Pfeilern getragen. Es entstanden zwei neue Stockwerke mit einer Gesamtfläche von rund 3.450 m², in denen hochwassergeschützte Depots und Werkstätten eingerichtet wurden. Durch eine Lichtfuge zwischen den ursprünglichen Gebäudeteilen und dem Neubau gelangt Tageslicht in den Innenhof. Das historische Baudenkmal bleibt dabei völlig unberührt. Ein neuer Besuchereingang amGeorg-Treu-Platz verkürzt außerdem die Wege zur Umgebung. Er ergänzt den bereits vorhandenen Eingang an der Brühlschen Terrasse. Insgesamt investierte der Freistaat Sachsen 45 Millionen Euro.

Beschreibung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Ansicht von der Frauenkirche (2019)
Innenhof des Albertinums (2013)

Galerie Neue Meister

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Seit der Wiedereröffnung im Juni 2010 präsentiert sich das Albertinum alsMuseum der Moderne mit einer völlig neuen Konzeption. Die Galerie Neue Meister und die Skulpturensammlung ab 1800 kehrten in das Gebäude zurück. Sie konzentrieren ihre Ausstellung auf die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts sowie der Gegenwart. Auch bislang wenig ausgestellte Werke werden nun gezeigt. Die Sammlung antiker Skulpturen ist seit 2020 in derSempergalerie am Zwinger zu sehen. Der Rundgang durch dieGalerie Neue Meister im zweiten Obergeschoss wird mit dem Vorreiter der Moderne,Caspar David Friedrich (1774–1840), eröffnet. Auf Friedrich folgen in chronologischer Reihenfolge weitere Romantiker (Carl Gustav Carus,Johan Christian Clausen Dahl,Ludwig Richter), französische und deutsche Impressionisten (Claude Monet,Edgar Degas,Max Liebermann,Max Slevogt), Expressionisten (Otto Dix) mit den Künstlern der Dresdner Künstlergemeinschaft „Brücke“ (Ernst Ludwig Kirchner,Karl Schmidt-Rottluff) sowie Vertreter der Dresdner Sezession (Bernhard Kretzschmar,Carl Lohse). Der Rundgang endet mitGerhard Richter. Erstmals wird auch den KünstlernA. R. Penck undGeorg Baselitz jeweils ein Raum gewidmet. Im Folgenden eine Auswahl von Ausstellungen der letzten Jahre:

Skulpturensammlung ab 1800

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

DieSkulpturensammlung ab 1800 im Erdgeschoss zeigt Werke der Bildhauerei seit dem 19. Jahrhundert und der Moderne. Die Ausstellung beginnt mit Stücken des französischen BildhauersAuguste Rodin (1840–1917). Auf die Kunst in der DDR wird mit Werken vonWieland Förster,Werner Stötzer undHelmut Heinze in besonderer Weise eingegangen. Sowohl im Eingangsbereich als auch im ersten Stock befinden sich „gläserne Depots“ oder „Schaudepots“. Sie sollen Werke der Sammlung erschließen, die den Besucherinnen und Besuchern bislang nicht zugänglich waren. Dazu zählt etwa eine über fünf Meter hohe Statue nachMichelangelosDavid.

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (Hrsg.):Das neue Albertinum: eine Arche für die Kunst. Depotneubau und Umbau im Albertinum – eine Projektskizze. Dresden 2007.
  • Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Hrsg.) / Gudrun Elsner,Kordelia Knoll (Red.):Das Albertinum vor 100 Jahren – die Skulpturensammlung Georg Treus. Dresden 1994. (Katalogbuch zur Ausstellung).

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Albertinum – Sammlung von Bildern
Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Museen in Dresden:Archiv der Avantgarden |Galerie Neue Meister |Gemäldegalerie Alte Meister |Grünes Gewölbe |Kunstgewerbemuseum |Kupferstichkabinett Dresden (mit Josef-Hegenbarth-Archiv) |Mathematisch-Physikalischer Salon |Münzkabinett |Museum für Sächsische Volkskunst (mit Puppentheatersammlung) |Museum für Völkerkunde Dresden |Porzellansammlung |Rüstkammer (mit Türckischer Cammer) |Skulpturensammlung

Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen:Museum für Völkerkunde Dresden |Museum für Völkerkunde zu Leipzig |Völkerkundemuseum Herrnhut

Ausstellungsgebäude in Dresden:Albertinum |Jägerhof |Japanisches Palais |Kunsthalle im Lipsius-Bau |Schloss Pillnitz |Residenzschloss Dresden |Sempergalerie |Zwinger

Institutionen:Gerhard Richter Archiv |Kunstbibliothek |Kunstfonds |Sächsische Landesstelle für Museumswesen

51.05194444444413.744444444444Koordinaten:51° 3′ 7″ N,13° 44′ 40″ O

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Albertinum_(Dresden)&oldid=255592787
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp