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Abenteuerfilm

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AlsAbenteuerfilm bezeichnet man einenFilm, in dem dieProtagonisten in eine ereignisreiche Handlung, mitunter mit vielen Schauplatzwechseln, verstrickt sind. In der Regel sind die Erzählstränge auf eine Ebene reduziert, um dem Zuschauer die Identifikation mit der Hauptrolle zu vereinfachen. Im Vordergrund steht nicht die Entwicklung der Figuren an sich, sondern die diese Entwicklung hervorrufenden Ereignisse. Mit Motiven wie dem Kampf des Helden gegen das Böse oder für die Liebe einer Frau, verbunden mit oft exotischen Schauplätzen, appelliert der Abenteuerfilm an dieeskapistischen Bedürfnisse des Zuschauers und verfolgt als reines Illusionsprodukt weniger den Anspruch, realistisch zu sein. Das KielerLexikon der Filmbegriffe sieht die Motive des Abenteuerfilms in der Unterhaltungsliteratur des 19. Jahrhunderts und erkennt einen Zusammenhang der Blütezeit des Genres mit dem Zeitalter des Kolonialismus.[1]

Einordnung

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Unter dem Oberbegriff Abenteuerfilm lassen sich zahlreicheSubgenres einordnen, etwa derPiratenfilm (Der rote Korsar,Die Piratenbraut, oderFluch der Karibik), derRitterfilm (Ivanhoe – Der schwarze Ritter,Robin Hood), derMantel-und-Degen-Film (Das Zeichen des Zorro,Der Mann in der eisernen Maske) oder derAntik- oderSandalenfilm (Ben Hur,Spartacus,Gladiator).

Geschichte

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Der Abenteuerfilm knüpft an die Tradition desAbenteuerromans an, wie er von Autoren wieWalter Scott,Daniel Defoe oderAlexandre Dumas geprägt wurde. Für das Piratenfilmgenre stellen die Werke vonRafael Sabatini einen wichtigen Einfluss dar. Romanfiguren wie etwaRobin Hood oderDie drei Musketiere beeinflussten den Typus des Abenteuerfilmhelden als positiv besetzten, energiegeladenenSwashbuckler („Säbelrassler“), der sich über gesellschaftliche Konventionen hinwegsetzen kann, letztlich aber einem von noblen Idealen geprägten Ehrenkodex unterliegt.

Douglas Fairbanks spielte in den 1920er Jahren eine Vielzahl dieser Heldenfiguren, von D’Artagnan bisZorro. Im Tonfilm besetzteErrol Flynn in Filmen wieRobin Hood, König der Vagabunden diesen Rollentypus. Weitere Abenteuerhelden des Films waren unter anderemTyrone Power (Der Seeräuber, 1943),Burt Lancaster (Der rote Korsar, 1952) undStewart Granger (Scaramouche, der galante Marquis, 1952). Abenteuerfilme profitierten von der Einführung des Farbfilms, denn durch die Farbigkeit von Dekor, Ausstattung und Kostüm erhöhte sich deren Wertigkeit als Trägerelemente der Exotik und Phantasie.

Das französische Kino übernahm den in den USA geprägten Heldentypus und setzte seine Stars wieGérard Philipe (Fanfan, der Husar, 1952),Jean-Paul Belmondo (Cartouche, der Bandit, 1961),Alain Delon undJean Marais in klassisch gewordenen Abenteuerfilmen ein. Die Unbekümmertheit der Hauptfiguren wurde jedoch zunehmend in Frage gestellt. Antihelden wieHumphrey Bogart inDer Schatz der Sierra Madre (1948) scheitern an ihrer Abenteuerlust und lösen durch sie persönliche Katastrophen aus.

Das Genre erlebte in den 1980er Jahren eine Neugeburt. NachdemGeorge Lucas mitKrieg der Sterne (1977) erfolgreich einen Abenteuerfilm imScience-Fiction-Genre verortete, mischteSteven Spielberg in denIndiana-Jones-Filmen die nostalgischen Elemente des klassischen Abenteuerfilms mit Versatzstücken des modernenActionfilms.

Waren die ersten Hauptfiguren überwiegend männlich, sind spätestens seit denLara-Croft-Verfilmungen weibliche Protagonisten ebenso häufig.

Literatur

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  • Burckhardt Heer:Der Abenteuerfilm. Eine Untersuchung. Bundesarbeitsgemeinschaft für Jugendfilmarbeit und Medienerziehung, Aachen 1981,ISBN 3-89017-000-5.
  • Hans-Joachim Neumann:Abenteuer & Action in Literatur, Film und Comic. Ullstein, Frankfurt/Main 1987,ISBN 3-548-36542-6.
  • Christoph Fritze,Georg Seeßlen, Claudius Weil:Der Abenteurer. Geschichte und Mythologie des Abenteuer-Films. Reinbek 1983.
  • Georg Seeßlen:Abenteuer. Geschichte und Mythologie des Abenteuerfilms. Schüren, Marburg 1996,ISBN 3-89472-424-2 (Erweiterte Neuauflage:Filmwissen: Abenteuer. Grundlagen des populären Films. 2011,ISBN 978-3-89472-704-8).
  • Bodo Traber,Hans J. Wulff (Hrsg.):Filmgenres: Abenteuerfilm. Reclam Universal-Bibliothek, Stuttgart 2004, (Reihe: Filmgenres, Bd. 4),ISBN 3-15-018404-5.
  • Andrea Rennschmid:Totenkopf und weisse Segel – Lexikon des klassischen Piratenfilms. Hardcover, Reinhard Weber Fachverlag für Filmliteratur, Landshut 2005,ISBN 3-9809390-0-6.
  • Aleta-A. von Holzen:„A Pirates' Life For Me!“ Von „The Black Pirate“ bis „Pirates of the Caribbean“ – Abenteuerkonzepte im Piratenfilm. SSI, Zürich 2007,ISBN 978-3-9521172-4-8.

Weblinks

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Wiktionary: Abenteuerfilm – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.php/a:abenteuerfilm-488
Normdaten (Sachbegriff):GND:4140759-3(lobid,OGND,AKS) |LCCN:sh85001070
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