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Abba Eban

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Abba Eban (1972)

Abba Eban (hebräischאבא אבן; ursprünglich:Aubrey Solomon Eban;2. Februar1915 inKapstadt,Südafrika17. November2002 inPetach Tikwa) war einisraelischerDiplomat und Politiker (Mapai/Awoda). Er war von 1949 bis 1959 der ersteStändige Vertreter Israels bei denVereinten Nationen inNew York, von 1950 bis 1959 zusätzlichisraelischer Botschafter in den Vereinigten Staaten. Von 1959 bis 1988 war Eban Abgeordneter in derKnesset, 1963–1966 stellvertretender Ministerpräsident und 1966–1974 Außenminister Israels.[1]

Leben

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Frühes Leben

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Abba Eban (1951)

Eban wurde als Aubrey Solomon in Kapstadt (Südafrika) geboren.[2] Seine Eltern Alida und Abraham Meir Solomon waren litauische Juden, die Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Russischen Reich emigriert waren. Nach dem Tod des Vaters zog seine Familie nachEngland, wo seine Mutter als Sekretärin für einezionistische Organisation arbeitete und 1923 erneut heiratete. Aubrey und seine Geschwister nahmen den Familiennamen ihres Stiefvaters, des Radiologen Issac Eban, an.[3]

Aubrey Eban besuchte die St. Olave’s Grammar School und studierte ab 1934 amQueens’ College derUniversität Cambridgeklassische Altertumswissenschaft und orientalische Sprachen. Er wurde zum Vorsitzenden des DebattierclubsCambridge Union und der zionistischen Gesellschaft an der Universität gewählt.[3] Hier lehrte er nach seiner Graduierung als Fellow desPembroke College von 1938 bis 1940 auch Arabisch. Er war in derFederation of Zionist Youth aktiv und schrieb für die ZeitschriftThe Young Zionist.

ImZweiten Weltkrieg diente er in der britischen Armee, in der er den Rang einesMajors erreichte. Zunächst war er in Kairo stationiert, wo er arabische und hebräische Texte zensierte. Schließlich wurde er Verbindungsoffizier derAlliierten zumJischuw in Palästina und bildete jüdische Freiwillige für den Widerstand gegen einen möglichen deutschen Einmarsch aus. Nach Kriegsende ließ er sich in Jerusalem nieder, wo er zum Dozenten amMiddle East Centre for Arab Studies ernannt wurde.[3]

Familie

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Abba und Suzy Eban (1966)

Eban heiratete 1945 die in Ägypten aufgewachsene Schoschana Ambache, die an derAmerican University in Cairo studiert hatte.[3] Sie war als „Suzy“ bekannt.[4] Ihre jüngere SchwesterAura heiratete den späteren israelischen StaatspräsidentenChaim Herzog, mit dem Eban somit verschwägert war. Abba und Suzy Eban bekamen zwei Kinder, darunter den KlarinettistenEli Eban. Nachdem er sich dazu entschlossen hatte in Israel zu bleiben, änderte er seinen Namen in Abba (hebräisch für „Vater“).

Der Neurologe und AutorOliver Sacks war ein Cousin, der Regisseur und DrehbuchautorJonathan Lynn ein Neffe Ebans.

Diplomatische Tätigkeit

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Eban mit US-PräsidentHarry Truman und MinisterpräsidentDavid Ben Gurion

DieJewish Agency for Israel entsandte Eban 1947 als Kontaktperson zumUN-Sonderausschuss für Palästina und Delegierten zurGeneralversammlung der Vereinten Nationen, wo er sich erfolgreich für den UN-Beschluss zur Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat einsetzte (Resolution 181).

Nach der Unabhängigkeit Israels und der Aufnahme des Landes in dieUNO im August 1949 war er bis 1959 der war der erste Ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen. Als NachfolgerEliahu Eilats diente er zusätzlich von 1950 bis 1959 alsBotschafter seines Landes in den USA. Eban war bekannt für seine rhetorischen Fähigkeiten, in den WortenHenry Kissingers:

„Ich habe nie jemanden getroffen, der sich mit ihm in der Beherrschung der englischen Sprache hätte messen können. Sätze quollen in honigsüßen Wortfügungen aus ihm heraus, kompliziert genug die Intelligenz des Zuhörers zu testen und ihn gleichzeitig versteinern zu lassen ob der Virtuosität des Rhetors.“

Aber auch neun weitere Sprachen konnte Eban fließend sprechen. Diese Fähigkeiten erlaubten es ihm, Israel eine weitaus bessere Position bei den Vereinten Nationen zu verschaffen. Im Jahre 1952 wurde Eban gar zum Vize-Präsidenten der UN-Generalversammlung ernannt.

Politische Karriere

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Eban kehrte 1959 nach Israel zurück und wurde als Mitglied der linkszionistischen Arbeiterpartei Mapai in dieKnesset gewählt. 1960 wurde er in dieAmerican Academy of Arts and Sciences gewählt. Unter Ben Gurion war er von 1960 bis 1963 Kultus- und Bildungsminister, unterLevi Eschkol war er bis 1966 schließlich stellvertretenderMinisterpräsident.[5] In den Jahren 1959 bis 1966 war er auch gleichzeitig Präsident desWeizmann-Instituts inRechowot.

Von 1966 bis 1974 war EbanAußenminister Israels unter den Ministerpräsidenten Eschkol undGolda Meir. Er verteidigte nach demSechstagekrieg 1967 öffentlich die Besetzung desWestjordanlandes, desGazastreifens, derGolanhöhen undOstjerusalems. Er sprach sich aber für eine Rückgabe der Gebiete im Austausch für Frieden aus. Verschiedentlich wurde Eban dafür kritisiert, seinen Ansichten nicht auch in der innerisraelischen Debatte mehr Gehör verschafft zu haben.

Er spielte eine wichtige Rolle bei der Verabschiedung derResolution 242 des UN-Sicherheitsrates vom Jahre 1967 (sowie derResolution 338 im Jahre 1973). 1970 besuchte Eban als erster israelischer Außenminister dieBundesrepublik Deutschland. Im Gegenzug reiste im gleichen JahrWalter Scheel nach Israel. Nach demJom-Kippur-Krieg 1973 war Eban an den Verhandlungen über ein Truppenentflechtungsabkommen zwischen Ägypten und Israel beteiligt.

Lebensende

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Abba Eban an seinem 75. Geburtstag (1990)

Im Jahre 1988, nachdem er drei Jahrzehnte der Knesset angehört hatte, verlor er seinen Sitz wegen innerparteilicher Spaltungen derArbeitspartei. Den Rest seines Lebens widmete er schriftstellerischen Tätigkeiten und der Lehrtätigkeit, unter anderem als Gastdozent an derPrinceton-Universität und derColumbia-Universität. Außerdem war er an Fernsehdokumentationen beteiligt (Heritage:Civilization and the Jews (PBS – 1984),Israel, A Nation Is Born (1992), undOn the Brink of Peace (PBS – 1997)).

1989 verlieh ihm dieHebräische Universität Jerusalem dieEhrendoktorwürde. Im Jahre 2001 erhielt Eban denIsrael-Preis, die höchste Auszeichnung seines Landes. Abba Eban, der für seine brillanteRhetorik, sein staatsmännisches Auftreten bei Vereinten Nationen und seine Kenntnis zahlreicher Sprachen bekannt war, liegt inKfar Shmaryahu nördlich von Tel Aviv begraben.

Werke

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  • Dies ist mein Volk. Fackelverlag, 1970, 447 S. (Original: 1968My People, The Story Of The Jews.)
  • Mein Land. Das moderne Israel. 1972.
  • Das Erbe. Die Geschichte des Judentums. 1984.

Literatur

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  • Wolfgang Kraushaar:„Wann endlich beginnt bei Euch der Kampf gegen die heilige Kuh Israel?“ München 1970: über die antisemitischen Wurzeln des deutschen Terrorismus. Rowohlt, Reinbek 2013,ISBN 978-3-498-03411-5, Kurzbiografie S. 776 f.

Weblinks

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Commons: Abba Eban – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Abba Eban, the voice of Israel, dies at 87. In: Haaretz.com. Abgerufen am 7. August 2016. 
  2. Abba Eban, 1915-2002: Vater der israelischen Diplomatie. In: www.israelnetz.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. August 2016; abgerufen am 7. August 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.israelnetz.com 
  3. abcdAbba Eban. Aubrey Solomon. In: Frank N. Magill:Dictionary of World Biography. Band 7:The 20th Century, A-Gl. Routledge, London/New York 1999, S. 1000.
  4. Michel Abitbol:Histoire d’Israël (= Marguerite de Marcillac [Hrsg.]:Collection Tempus.Nr. 936). 2. Auflage. Éditions Perrin, Paris 2024,ISBN 978-2-262-10643-0,S. 665. 
  5. Abba Eban - Biografie WHO'S WHO. In: www.whoswho.de. Abgerufen am 7. August 2016. 
Außenminister Israels
Personendaten
NAMEEban, Abba
KURZBESCHREIBUNGisraelischer Diplomat, Minister und Abgeordneter
GEBURTSDATUM2. Februar 1915
GEBURTSORTKapstadt, Südafrika
STERBEDATUM17. November 2002
STERBEORTTel Aviv
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