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A/V-Verhältnis

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A/V-Verhältnis von Kugel, Würfel und Quader (Seitenverhältnis 1:2:3) bei gleichem Volumen

DasOberfläche-zu-Volumen-Verhältnis (A/V-Verhältnis) ist derQuotient aus derOberflächeA{\displaystyle A} und demVolumenV{\displaystyle V} eines geometrischen Körpers. Es hat dieDimension 1/Länge.

Bei gegebenem Volumen weist von allen Körpern dieKugel die kleinste Oberfläche auf. Bei wachsendem Volumen nimmt das A/V-Verhältnis bei allen Körpern ab, da die Oberfläche quadratisch, das Volumen jedoch kubisch (in der dritten Potenz) wächst. Das ist von Bedeutung für die Abkühlungsgeschwindigkeit verschieden großer Massen: Die Abkühlung erfolgt proportional zur Größe der Oberfläche, die beim Größerwerden jedoch langsamer wächst als das Volumen, so dass größere Massen langsamer abkühlen als kleine. Das ist auch eine Erklärung dafür, dassKaiserpinguine in der Antarktis größer sind und somit mehr Wärme behalten alsGalápagos-Pinguine nahe dem Äquator, die Wärme eher abgeben wollen (Bergmannsche Regel undAllometrie).[1]

Betrachtung

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A-V-Diagramm verschiedener geometrischer Körper
Verdoppelt sich die Kantenlänge eines Würfels, vervierfacht sich dessen Oberfläche und verachtfacht sich dessen Volumen

Allgemein gilt fürKörper: Wenn man die dreiKantenlängena{\displaystyle a},b{\displaystyle b} undc{\displaystyle c} einesQuaders jeweils verdoppelt, vervierfacht sich seineFlächeA{\displaystyle A} (allgemeinsprachlich:Oberfläche; oder auch bei Berücksichtigung von Austauschprozessen, seineGrenzfläche); seinVolumenV{\displaystyle V} aber verachtfacht sich. Große Körper haben deshalb eine (z. B. für die Wärmespeicherung) günstigereRelation von Volumen zu Oberfläche:

V1=abc{\displaystyle V_{1}=a\cdot b\cdot c}    (beimWürfel:V1,W=aaa=a3{\displaystyle V_{1,{\text{W}}}=a\cdot a\cdot a=a^{3}})
V2=2a2b2c=222abc=8abc=8V1{\displaystyle V_{2}=2a\cdot 2b\cdot 2c=2\cdot 2\cdot 2\cdot a\cdot b\cdot c=8\cdot a\cdot b\cdot c=8\cdot V_{1}}
A1=2ab+2bc+2ac{\displaystyle A_{1}=2\cdot a\cdot b+2\cdot b\cdot c+2\cdot a\cdot c}    (Würfel:A1,W=6aa=6a2{\displaystyle A_{1,{\text{W}}}=6\cdot a\cdot a=6\cdot a^{2}})
A2=22a2b+22b2c+22a2c=4A1{\displaystyle A_{2}=2\cdot 2a\cdot 2b+2\cdot 2b\cdot 2c+2\cdot 2a\cdot 2c=4\cdot A_{1}}

Das gilt auch für denZylinder: Wenn man seinenDurchmesser und seine Höhe verdoppelt, verachtfacht sich sein Volumen.Auch wenn man den Durchmesser einerKugel verdoppelt, verachtfacht sich ihr Volumen.

Physiologische Implikationen

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DerStoffaustausch einerZelle erfolgt über derenOberfläche. Aufnahme und Abgabe von für den Stoffwechsel wichtigen Molekülen vollzieht sich über dieZellmembran (Phasengrenzflächen). Dabei spielt auch das Verhältnis von Zelloberfläche zu Zellvolumen eine wichtige Rolle. Je kleiner eine Zelle (oder auch ein Körper) ist, desto weniger Volumen hat sie im Verhältnis zu ihrer Oberfläche. Einestoffwechselaktive Zelle ist deshalb meist klein, da bei einem kleinen Zellkörper das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen günstiger ist als bei großvolumigen Zellen. Soll nun aber eine Zelle aufgrund desevolutionären Drucks sowohl großvolumig als auch stoffwechselaktiv sein, ist dies nur durch eine zusätzliche Vergrößerung der Oberfläche durch Falten oder Ausstülpungen möglich, als Beispiel sei hier derOsteoklast angeführt.[2]

Bei verschiedengroßen Organismen führt das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen zu ökogeographischen Beobachtungen wie beispielsweise derBergmannschen Regel.

Bauphysik

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In derBauphysik und beimWärmeschutznachweis ist das A/V-Verhältnis eine wichtige Kenngröße für die Kompaktheit einesGebäudes. Es berechnet sich als der Quotient aus der wärmeübertragendenHüllfläche, d. h. Flächen, die Wärme an die Umwelt abgeben, wie Wände, Fenster, Dach, und dem beheizten Gebäudevolumen. Das A/V-Verhältnis beeinflusst entscheidend denHeizenergiebedarf. Ein geringeres A/V-Verhältnis bedeutet bei gleichem Gebäudevolumen eine kleinere Wärme übertragende Außenfläche. Pro Volumen ist somit weniger Energie notwendig, um dieWärmeverluste über die Hülle auszugleichen.

Große Gebäude weisen naturgemäß kleinere A/V-Verhältnisse auf als z. B.Einfamilienhäuser. Typische Werte für Einfamilienhäuser liegen zwischen 0,8 und1,01m{\displaystyle {\tfrac {1}{\mathrm {m} }}}. Bei großen, kompakten Gebäuden sind Werte bis unter0,21m{\displaystyle {\tfrac {1}{\mathrm {m} }}} möglich.

Beispiele

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KörperFormLängea{\displaystyle a}OberflächeVolumenA/V-VerhältnisA/V-Verhältnis pro Raumeinheit
TetraederSeite3a2{\displaystyle {\sqrt {3}}a^{2}}2a312{\displaystyle {\frac {{\sqrt {2}}a^{3}}{12}}}66a14,697a{\displaystyle {\frac {6{\sqrt {6}}}{a}}\approx {\frac {14{,}697}{a}}}7,21
WürfelSeite6a2{\displaystyle 6a^{2}}a3{\displaystyle a^{3}}6a{\displaystyle {\frac {6}{a}}}6
OktaederSeite23a2{\displaystyle 2{\sqrt {3}}a^{2}}132a3{\displaystyle {\frac {1}{3}}{\sqrt {2}}a^{3}}36a7,348a{\displaystyle {\frac {3{\sqrt {6}}}{a}}\approx {\frac {7{,}348}{a}}}5,72
DodekaederSeite325+105a2{\displaystyle 3{\sqrt {25+10{\sqrt {5}}}}a^{2}}14(15+75)a3{\displaystyle {\frac {1}{4}}(15+7{\sqrt {5}})a^{3}}1225+105(15+75)a2,694a{\displaystyle {\frac {12{\sqrt {25+10{\sqrt {5}}}}}{(15+7{\sqrt {5}})a}}\approx {\frac {2{,}694}{a}}}5,31
IkosaederSeite53a2{\displaystyle 5{\sqrt {3}}a^{2}}512(3+5)a3{\displaystyle {\frac {5}{12}}(3+{\sqrt {5}})a^{3}}123(3+5)a3,970a{\displaystyle {\frac {12{\sqrt {3}}}{(3+{\sqrt {5}})a}}\approx {\frac {3{,}970}{a}}}5,148
KugelRadius4πr2{\displaystyle 4\pi r^{2}}4πr33{\displaystyle {\frac {4\pi r^{3}}{3}}}3r{\displaystyle {\frac {3}{r}}}4,836

Verhältnis von Umfang zu Flächeninhalt

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Verdoppelt sich der Radius (und damit der Durchmesser und Umfang) des KreisesK1{\displaystyle K_{1}}, vervierfacht sich dessen Flächeninhalt:U2=2πr2=2π2r1=2(2πr1)=2U1{\displaystyle U_{2}=2\pi r_{2}=2\pi 2r_{1}=2(2\pi r_{1})=2U_{1}}A2=πr22=π(2r1)2=π22r12=4πr12=4A1{\displaystyle A_{2}=\pi r_{2}^{2}=\pi (2r_{1})^{2}=\pi 2^{2}r_{1}^{2}=4\pi r_{1}^{2}=4A_{1}}U2A2=2U14A1=12U1A1{\displaystyle {\frac {U_{2}}{A_{2}}}={\frac {2U_{1}}{4A_{1}}}={\frac {1}{2}}{\frac {U_{1}}{A_{1}}}}

Analog zum A/V-Verhältnis eines Körpers nimmt bei einer Fläche das Verhältnis vonUmfang zu Flächeninhalt mit steigender Größe ab, da der Umfang linear, der Flächeninhalt jedoch quadratisch wächst.

Einzelnachweise

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  1. Hans Joachim Schlichting; Bernd Rodewald:Von großen und kleinen Tieren. In:Praxis der Naturwissenschaften – Physik. 37/5, 2 (1988).
  2. Werner Buselmaier:Biologie für Mediziner. 12. Auflage. Springer, 2012,ISBN 978-3-642-27174-8, S. 4 f.
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