Am Fuße der Höhe 304 (bei Malancourt-Haucourt) Die zehn Monate dauerndeSchlacht um Verdun endet ohne wesentliche Verschiebung des Frontverlaufs.
Britische Soldaten in der Schlacht an der Somme DieSchlacht an der Somme, mit über einer Million getöteten, verwundeten und vermissten Soldaten die verlustreichste Schlacht des Ersten Weltkriegs, bringt keine Veränderung des Frontverlaufs.
Soldaten der Arabischen Armee während der Arabischen Revolte 1916–1918 Im Nahen Osten beginnt dieArabische Revolte gegen dasOsmanische Reich.
9. März: Nachdem MinisterpräsidentAfonso Costa im Februar den Befehl gegeben hat, alle deutschen Handelsschiffe in portugiesischen Gewässern zu beschlagnahmen, erklärt das Deutsche KaiserreichPortugal den Krieg. Am 15. März folgt Österreich-Ungarn mit der Kriegserklärung.
18. Juni: Nach einem Misstrauensvotum wegen anhaltender militärischer Misserfolge tritt der italienische MinisterpräsidentAntonio Salandra zurück. Ihm folgt sein 78-jähriger ParteikollegePaolo Boselli, nachdem zwei andere das Amt abgelehnt haben.
28. Oktober:Ernest von Koerber wird von Kaiser Franz Joseph I. zu Stürgkhs Nachfolger als österreichischer Ministerpräsident berufen. Am 31. Oktober wird dasMinisterium Koerber II angelobt.
Mit dem Stichtag 1. November findet dieJudenzählung imdeutschen Heer statt. Der Erlass despreußischen KriegsministersAdolf Wild von Hohenborn vom 11. Oktober reagiert auf den im deutschenOffizierskorps verbreitetenAntisemitismus und die von antisemitischen Verbänden, Parteien und Medien verstärktePropaganda, Juden seien „Drückeberger“, die sich dem Waffendienst an der Front mit allen möglichen Ausreden entzögen und davon unverhältnismäßig oft befreit würden. Die Statistik belegt, dass Juden entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil am Kriegsgeschehen teilnahmen; sie wurde allerdings von der Obersten Heeresleitung nicht veröffentlicht.
5. November: Die Mittelmächte proklamieren imWarschauer Königsschloss dasRegentschaftskönigreich Polen auf dem Gebiet der russischen ProvinzWeichselland – ohne einen König und ohne genauere Bestimmung der Grenzen. Die deutschfeindliche BewegungNarodowa Demokracja (Nationale Demokratie), die ihre Hochburg in der Provinz Posen hat, und deren FührerRoman Dmowski in Paris weilt, lehnt hingegen nach wie vor jede Zusammenarbeit mit den Mittelmächten ab.
Propaganda-Feldpostkarte, ca. 1916: „Mit solchen Mitteln arbeiten Deutschlands Feinde.“
DieGruppe Internationale umRosa Luxemburg,Franz Mehring undKarl Liebknecht organisiert sich inDeutschland reichsweit. Am 1. Januar nimmt sie die von Rosa Luxemburg in der Haft verfasstenLeitsätze über die Aufgaben der internationalen Sozialdemokratie als ihr Programm an. Am 27. Januar erscheint der erste der fortan so genannten illegalenSpartakusbriefe, der die Ziele der Gruppe ausführt. Deshalb gibt der Volksmund der Gruppe den NamenSpartakus, so dass diese sich nun ihrerseitsSpartakusgruppe nennt.
12. Januar: Karl Liebknecht wird aus derSPD ausgeschlossen.Otto Rühle tritt daraufhin aus Solidarität selbst aus der Fraktion aus.
24. März: DerSPD-VorsitzendeHugo Haase spricht im deutschen Reichstag überraschend gegen den Krieg und die Annahme des Notetats, den die SPD-Fraktion mehrheitlich annehmen wollte. Er wird mit 17 weiteren Abgeordneten aus der SPD-Fraktion ausgeschlossen und zum Rücktritt als Parteivorsitzender gezwungen. Die ausgeschlossenen Abgeordneten bilden dieSozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft.
1. Mai:Karl Liebknecht spricht auf einer illegalen Anti-Kriegs-Kundgebung inBerlin am Potsdamer Platz und wird verhaftet. Es kommt daraufhin zu spontanen Solidaritätsstreiks mit rund 50.000 Beteiligten.
Plakat der Kriegsausstellung 1916
1. Juli:Propaganda im Ersten Weltkrieg: DieKriegsausstellung 1916 im Wiener Prater wird eröffnet. Während bisherige Ausstellungen der Anbahnung wirtschaftlicher Beziehungen dienten, ermöglicht man mit dieser Ausstellung einen Einblick in die Kriegsführung und belehrt die Bevölkerung, wofür die Mittel, die dafür aufgewendet werden müssten, im Kriege gebraucht würden. Der österreichische Architekt und Professor an der Kunstgewerbeschule WienCarl Witzmann erhält den Auftrag zur Errichtung der Leistungsschau. Die Ausstellung findet im Kaisergarten und der Gallitzinwiese desWiener Praters statt und umfasst 25 Abteilungen auf 50.000 Quadratmetern. Große Mengen erbeuteter Trophäen der Kriegsfeinde, sowie Kampfmittel derArtillerie,Infanterie und derMarine werden zur Schau gestellt. Es werden ganzeSchützengrabensysteme ausgehoben, um dem Publikum einen erlebbaren Eindruck des Frontlebens zu veranschaulichen. Die medialenPropagandamittel, wie Fotografie und Film, die im Ersten Weltkrieg zum ersten Mal verstärkt eingesetzt werden, sowie Kunst und Kriegsliteratur umfassen eigene Abteilungen. Die Versorgung von Verwundeten und das damit verbundene Sanitätswesen, aber auch die Eingliederung der Kriegsinvaliden in die Gesellschaft werden ebenfalls zur Schau gestellt.
6. Dezember: Im Deutschen Reich tritt dasGesetz über den vaterländischen Hilfsdienst in Kraft, wonach Männer zwischen dem 17. und dem 60. Lebensjahr, die nicht zur Armee eingezogen worden sind oder nicht vor 1916 in einem agrarischen oder forstwirtschaftlichen Betrieb gearbeitet haben, zur Arbeit in der Rüstungsindustrie oder in einem kriegswichtigen Betrieb verpflichtet werden.
21. Februar: DieSchlacht um Verdun beginnt mit einem Granatenabschuss durch das im Wald von Warphémont stehende deutsche 38-cm-SchiffsgeschützLanger Max aufVerdun, der vergeblich eine Brücke über dieMaas zerstören soll. Danach eröffnen die 1220 deutschen Geschütze aller Kaliber gleichzeitig das Feuer auf die französischen Stellungen und auf das Hinterland. Die Deutschen setzen beim Angriff erstmals zwölf Fesselballone koordiniert ein. DieFeldluftschiffer liefern Informationen zurGefechtsfeldaufklärung.
Verdun mit umliegenden Forts
21. Februar bis 18. Dezember: In derSchlacht um Verdun werden über 700.000 deutsche und französische Soldaten getötet oder verwundet. Am Ende der Schlacht stellt sich der Frontverlauf an derWestfront nahezu unverändert dar.
Britischer Angriffsplan für den ersten Tag der Sommeschlacht
24. Juni bis 30. Juni: Mit siebentägigem Trommelfeuer bereiten britische Einheiten dieSchlacht an der Somme vor.
Karte des Schlachtfelds
1. Juli: Mit der Sprengung derLochnagar-Mine setzt dieSchlacht an der Somme ein, die zur verlustreichsten Schlacht imErsten Weltkrieg werden wird. Der 1. Juli geht als verlustreichster Tag in die britische Militärgeschichte ein. Da man auf britischer Seite davon überzeugt ist, dass die deutschen Stellungen durch das immense Geschützfeuer vernichtet worden sind, lässt man die Angriffstruppen in dichten Schützenreihen im Marschtempo vorrücken. Dort geraten sie jedoch in unerwartet starkes MG-Feuer und erleiden schwere Verluste. Nur an wenigen Stellen gelingt ihnen die Einnahme vorderster deutscher Schützengräben, die aber nach kurzer Zeit wieder aufgegeben werden müssen.
3. Juli: Britische Einheiten erobern die OrteMametz undFricourt.
6. bis 14. Juli: Der Trones-Wald beiLongueval wechselt 18 Mal den Besitzer.
14. Juli: Britischen Einheiten gelingt ein tiefer Einbruch in die deutschen Stellungen.
Tote britische Soldaten nach deutschem Angriff mitGiftgas während der Schlacht von Fromelles
Soldaten des Royal-Warwickshire-Regiments liegen erschöpft auf dem Boden, November 1916
18. November: Die Schlacht an der Somme endet. Etwa 1,2 Millionen britische, deutsche und französische Soldaten sind in der Schlacht getötet oder verwundet worden. Die Schlacht bringt den Alliierten einen geringen Geländegewinn.
Gebirgskrieg zwischen Italien und Österreich-Ungarn
11. März bis 16. März: Nur auf Verlangen der Entente findet dieFünfte Isonzoschlacht statt. Frankreich und Großbritannien wollten so eine Entlastung ihrer Soldaten in derSchlacht um Verdun erreichen. Die Verluste auf beiden Seiten liegen nach fünf Tagen bei rund 2.000 Mann.
Aufmarsch- und Angriffsgebiet der Frühjahrsoffensive
15. Mai bis 25. Juni: Mit derSüdtiroloffensive versuchtÖsterreich-Ungarn, nachPavia undVenedig vorzudringen, die italienischen Kräfte östlich desPiave einzukesseln und so die schwer bedrängte Isonzofront zu neutralisieren oder zumindest zu entlasten. Letzteres gelingt, wenn auch nur vorübergehend. Am 18. Juni wird der Befehl zum Rückzug erlassen. Grund dafür ist die von Russland am 4. Juni begonneneBrussilow-Offensive, deren katastrophale Auswirkungen auf die österreichisch-ungarische Ostfront nur mit Truppen aus dem Südtiroler Raum aufgefangen werden können. Man verlegt daher die Front ab der Nacht vom 24. Juni zum 25. Juni auf besser zu verteidigende Stellungen um einen Streifen von etwa drei bis vier Kilometer zurück.
26. Juni bis 8. Juli: Die italienische Gegenoffensive bringt keine nennenswerten Geländegewinne.
Sechste Isonzoschlacht
5. August: Italienische Einheiten führen Scheinangriffe südlich vonGörz, bei Selz undMonfalcone durch.
6. August bis 16. August: Während derSechsten Isonzoschlacht erfolgt der ersteGasangriff österreichisch-ungarischer Truppen. DasGiftgas wird dabei im „Blasverfahren“ von Druckflaschen unter Ausnützung der Windverhältnisse auf die gegnerischen Stellungen abgelassen. Die Schlacht endet mit der Einnahme der StadtGörz durch italienische Einheiten. Es gelingt aber nicht, über die begradigte Front hinaus weiter vorzudringen und wie geplantTriest einzunehmen.
14. September bis 18. September: DieSiebente Isonzoschlacht endet nach wenigen Tagen ohne nennenswerten Erfolg für die italienischen Angreifer.
9. Oktober bis 12. Oktober: In der Achten Isonzoschlacht erzielen die angreifenden Italiener einen minimalen Geländegewinn.
31. Oktober bis 4. November: Die Neunte Isonzoschlacht bringt die österreichisch-ungarische Armee an den Rand des Zusammenbruchs, sie kann sich aber nachdem die italienischen Einheiten zu lange gezögert haben, wieder sammeln und die Front stabilisieren.
9. Januar: Die letzten britischen Truppen müssen die türkische HalbinselGallipoli räumen. Der britische Versuch, die Dardanellen zu erobern, ist gescheitert.
13. Januar: Österreichische Truppen erreichen die montenegrinische HauptstadtCetinje. KönigNikola setzt sich ins italienische Exil ab.
18. März: Mit einer russischen Offensive beginnt dieSchlacht am Naratsch-See, die Ende März mit einer russischen Niederlage endet.
Lageentwicklung während der Offensive
4. Juni bis 20. September: Die russischeBrussilow-Offensive an derOstfront bringt große Gebietsgewinne, aber durch den hohen Verlust an Menschenleben sinkt die Moral in der russischen Armee.
3. Juli bis 29. Juli: DieBaranowitschi-Offensive endet mit einer verlustreichen Niederlage der Kaiserlich Russischen Armee und einer damit einhergehenden Destabilisierung Russlands.
Eroberung der Walachei und der Dobrudscha durch die Mittelmächte
1. September:Bulgarien erklärt Rumänien den Krieg. Am nächsten Tag marschieren bulgarische Einheiten in derDobrudscha ein.
6. September: Bulgarisch-deutsche Truppen erobern die FestungTutrakan.
12. September: Die Alliierten beginnen mit einer Offensive an derSalonikifront in RichtungMonastir.
Flaggenzeremonie in Saloniki 1916
9. Oktober: Die Ententemächte installieren im von ihnen besetztenThessaloniki eine Gegenregierung unterEleftherios Venizelos. Ziel: Sturz des griechischen Königs.
17. November: Die Mittelmächte erreichen dieKleine Walachei.
1. bis 6. Dezember: Die Mittelmächte besiegen Rumänien in derSchlacht am Argesch und öffnen damit den Weg nach Bukarest. Auf dem Rückzug der rumänischen Truppen in die Hauptstadt brennen diese die Öl- und Getreidefelder beiPloiești nieder.
Bukarest, Parade einziehender Truppen
7. Dezember: Deutsche Truppen erobern die rumänische HauptstadtBukarest. KönigFerdinand I. flieht nachIași.
13. Januar: In derSchlacht am Wadi erringen die Osmanen unterNureddin Pascha und Colmar von der Goltz einen taktischen Sieg gegen die britisch-indischen Truppen.
8. März:Fenton Aylmer scheitert in derSchlacht von Dujaila mit einem weiteren Versuch, die in Kut eingeschlossenen Truppen zu befreien.
15. März bis 30. Juni: Wegen der beginnenden Arabischen Revolte wird die deutscheStotzingen-Mission erfolglos abgebrochen.
29. April: Nachfünfmonatiger Belagerung muss die in der irakischen StadtKut eingeschlossene britische Armee unter GeneralTownshend kapitulieren. Mehr als 10.000 Mann kommen in osmanische Gefangenschaft. Im Anschluss unternehmen die osmanischen Truppen eineOffensive in Richtung des Iran.
5. Juni: DieArabische Revolte gegen die osmanische Herrschaft auf derarabischen Halbinsel beginnt:Faisal, der Sohn desGroßscherifen von Mekka, erklärt die Unabhängigkeit der Araber und beginnt mit seinen Leuten unterstützt vom BritenT. E. Lawrence Guerillaaktionen gegen dasOsmanische Reich, unter anderem inTransjordanien. Bereits am 11. Juni erobern die Aufständischen Mekka. Allerdings gerät danach der Aufstand auf Grund der hartnäckigen Gegenwehr einzelner türkischer Garnisonen, vor allem durch die in Medina stationierten TruppenÖmer Fahrettin Paschas ins Stocken.
Nach Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung am 4. März erreicht dieMarie am 16. März unbemerkt dieSudi-Bucht in Deutsch-Ostafrika.
Iyasu V.,Kaiser vonÄthiopien, lässt denanglo-ägyptischen Südsudan angreifen. Dort haben deutsche Agenten parallel einen Aufstand christlicher Afrikaner sowie muslimischer Darfuris inszeniert, während pro-türkische Senussi aus Libyen durch Ägypten in den Nordsudan vorstoßen sollen. Iyasus Unternehmen scheitert jedoch schon im Anfang, seine deutlich unterlegenen äthiopischen Truppen werden im Mai rasch geschlagen, anglo-ägyptische Truppen stoßen im Gegenzug rasch und unaufhaltsam aufAddis Abeba vor.
4. September: Alliierte Truppen besetzen Daressalam.
27. September: Angefacht von britischen Agenten beginnt eine Revolution der Adeligen vonShewa gegen den äthiopischen Kaiser Iyasu V. mit dem Ziel,Zauditu, die TochterMeneliks II. auf den Thron zu setzen.
27. Oktober: Die Unterstützer Zauditus besiegen Iyasu und seinen Vater in derSchlacht von Segale entscheidend.
29. Januar: DasMilitärluftschiffLZ 79 wirft imErsten Weltkrieg über Paris Bomben ab. Auf der Rückfahrt erhält derZeppelin einen Treffer imHeck und muss im deutsch besetzten Belgien notlanden.
8. Februar: Das deutsche UnterseebootU 21 versenkt den französischen PanzerkreuzerAmiral Charner vor Beirut.
27. Februar: Der britische PassagierdampferMaloja wird zwei Meilen vorDover von einem deutschenU-Boot versenkt, 155 Passagiere und Besatzungsmitglieder ertrinken. Der Untergang derMaloja ist einer der größten Verluste für die britische ReedereiP & O.
29. Februar: Ein Artilleriegefecht zwischen dem britischen HilfskreuzerAlcantara und dem deutschen HilfskreuzerGreif endet mit dem Untergang beider Schiffe. 264 Männer kommen dabei ums Leben.
DieSussex nach der Torpedierung
24. März: Bei der Torpedierung des DampfschiffsSussex im Ersten Weltkrieg sinkt dieses zwar nicht, doch es kommen rund fünfzig Passagiere ums Leben, darunter der KomponistEnrique Granados und der vormalige TennisspielerManliffe Francis Goodbody. Mehrere US-amerikanische Passagiere werden verletzt, was US-Präsident Woodrow Wilson veranlasst, am 18. April das Ende des uneingeschränktenU-Boot-Kriegs zu fordern. Die Reaktion der deutschen Regierung ist das so genannte „Sussex-Gelöbnis“ vom 4. Mai, mit dem man den Amerikanern versichert, in Zukunft keine Passagierschiffe mehr anzugreifen, Handelsschiffe nicht zu versenken, bevor man definitiv Waffen an Bord ausgemacht hat und außerdem für die Sicherheit der Passagiere und Mannschaft zu sorgen.
Straßenecke in Lowestoft nach der Beschießung (Freemantle Road)
24./25. April: DieBeschießung von Lowestoft und Great Yarmouth steht im politischen Kontext zum irischenOsteraufstand. Durch die kombinierte Luft- und Seeoperation derKaiserlichen Marine gegen dieenglische Ostküste sollen Teile der britischenGrand Fleet gestellt werden, um durch einen deutschen Sieg das für das Deutsche Kaiserreich ungünstige britisch-deutsche Kräfteverhältnis zur See zum Vorteil der Kaiserlichen Marine zu wenden. Es kommt jedoch nur zu kleineren Kampfhandlungen ohne weiterführende Konsequenzen.
Explosion der Queen Mary während der Skagerrakschlacht
31. Mai/1. Juni: ImSkagerrak treffen die deutscheHochseeflotte und die britischeGrand Fleet aufeinander. In derSkagerrakschlacht verlieren mehr als 8.500 Seeleute ihr Leben. Die größte Seeschlacht des Ersten Weltkriegs endet unentschieden, dieSeeblockade derRoyal Navy bleibt aufrecht.
5. Juni: Mit dem britischen KriegsministerLord Kitchener an Bord läuft der PanzerkreuzerHMS Hampshire im Nordatlantik auf eineMine und sinkt.
6. November: VorKap Tenaro an der Südküste Griechenlands wird der britische OzeandampferArabia vom deutschen U-BootUB 43 ohne Vorwarnung versenkt, elf Menschen kommen ums Leben.
Überlebende derBritannic an Bord derScourge
21. November: Der Untergang des britischen LazarettschiffesBritannic durch eine deutsche Seemine (oder einen Torpedo) bei Griechenland kostet 30 Menschen das Leben, 40 werden verletzt.
30. April: Das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn führen als weltweit erste Länder dieSommerzeit ein, um die Stundenzahl an nutzbarem Tageslicht zu vergrößern. Der 1. Mai beginnt bereits am 30. April um 23:00 Uhr.
Hauptquartier der US-Truppen in Mexiko, General Pershing und Lieutenant Collins
14. März: DieVereinigten Staaten entsendeneine Expeditionsarmee von 12.000 Mann unter dem Kommando vonJohn Pershing nachMexiko, um den RebellenführerPancho Villa zu fangen, der am 9. März einen Überfall auf die kleine Garnisonsstadt Columbus im US-Bundesstaat New Mexico verübt hat. Bis Juni gelingt es den US-Verbänden in mehreren Gefechten und Scharmützeln, die am Überfall auf Columbus beteiligten und danach in kleinen Verbänden operierenden Villistas beträchtlich zu dezimieren, sie schaffen es aber nicht, Villa gefangen zu nehmen oder zu töten. Die Präsenz US-amerikanischer Soldaten auf mexikanischem Territorium lässt dort nicht nur Villas Popularität wieder ansteigen, sondern sorgt auch für einen Dauerkonflikt mit der mexikanischen Regierung unter StaatschefVenustiano Carranza, der die US-Regierung wiederholt zum Rückzug ihrer Streitkräfte auffordert. Bewaffnete Zusammenstöße mexikanischer und US-amerikanischer Heeresverbände mit Toten und Verwundeten auf beiden Seiten bringen die beiden Staaten schließlich an den Rand eines Krieges. Die US-Streitkräfte ziehen daraufhin einen großen Teil ihrer Einheiten zurück, bleiben aber weiterhin in Mexiko präsent.
Der Pier nach der Explosion
30. Juli: Die vermutlich durch Sabotage deutscher Agenten herbeigeführteBlack-Tom-Explosion von 1000 Tonnen Munition inJersey City tötet bis zu sieben Menschen und beschädigt dieFreiheitsstatue.
4. August: Die USA kaufen für 25 Mio. US-Dollar von Dänemark dieJungferninseln als Flottenstützpunkt in der Karibik.
7. November: In einer recht knappen Entscheidung siegt der demokratische AmtsinhaberWoodrow Wilson bei derUS-Präsidentschaftswahl über seinen republikanischen HerausfordererCharles Evans Hughes und wird damit für eine zweite Amtszeit bestätigt.
Yuan Shikai, der erst im Dezember des Vorjahres dasKaiserreich China ausgerufen hat, möchte einenneuen Kalender einführen und proklamiert dasJahr 5 der Republik zumHongxian Jahr 1. Dabei stößt er jedoch nicht nur auf den Widerstand der republiktreuen Kräfte, sondern auch des Militärs. Da sein Rückhalt in der Bevölkerung sehr schwach ist, verschiebt er seine offizielle Krönung immer wieder. Am 1. März werden die Vorbereitungen offiziell eingestellt. Am 22. März wird die Monarchie wieder abgeschafft. Das JahrHongxian 1 wird am 23. März beendet und der Republikanische Kalender wieder eingeführt. Yuans Herrschaft als Kaiser hat damit nur 83 Tage gedauert.
Das Begräbnis von Präsident Yuan Shikai
Mit seinem Tod am 6. Juni endet auch Yuans Präsidentschaft und der vormalige VizepräsidentLi Yuanhong übernimmt sein Amt. Dieser beruftDuan Qirui zu seinem Premierminister und führt die Nationalversammlung und provisorische Verfassung der Republik wieder ein. Vizepräsident wirdCai E, einer der erbittertsten Gegner von Yuan, der allerdings schon im November im Alter von 33 Jahren stirbt. Als Folge der Aufstände während der kurzen Kaiserherrschaft hat die Zentralregierung in Peking die Kontrolle über große Teile des Landes verloren. Die Armee zersplittert schnell in Fraktionen sich gegenseitig bekämpfender Kriegsherren, die sogenanntenNördlichen Militaristen, undChina gleitet in eine alsWarlord-Ära bekannt gewordene Zeit ab.
3. Februar: In Anwesenheit desVizekönigsLord Curzon wird das Gerichtsgebäude des neu eingerichtetenPatna High Courts eröffnet. DerHigh Court ist das Obergericht für die 1912 gebildete ProvinzBihar und Orissa.
Routen des Balkanzugs und seiner Zugteile von 1916 bis 1918
15. Januar: Die erste Fahrt desBalkanzugs von Berlin nach Konstantinopel, Ersatz für den seit Kriegsbeginn eingestelltenOrient-Express, beginnt. Insgesamt sind zwölf Bahnverwaltungen aus Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und dem Osmanischen Reich am Balkanzug beteiligt. Die Fahrt der zweimal wöchentlich verkehrenden Züge dauert knapp drei Tage. Der Balkanzug wird rasch beliebt und auch von prominenten Fahrgästen genutzt, obwohl er wegen des Krieges nicht alsLuxuszug, sondern als normaler D-Zug eingestuft wird.
Adolf von Batocki
22. Mai: Im Deutschen Reich wird dasKriegsernährungsamt unter PräsidentAdolf Tortilowicz von Batocki-Friebe gegründet. Es soll die Sicherung der Volksernährung während des Ersten Weltkriegs gewährleisten. Dennoch kommt es Ende des Jahres, unter anderem verursacht durch dieKartoffelfäule, zu einer Hungersnot, dem sogenanntenSteckrübenwinter.
7. März: Aus den Anfang des Jahres in Konkurs gegangenen Flugmaschinenwerken vonGustav Otto gehen dieBayerischen Flugzeugwerke hervor. Der Tag gilt als das offizielle Gründungsdatum der späterenBayerischen Motoren Werke (BMW).
22. Juli: Unter dem NamenDer Kriegsbote erscheint in Windhoek die erste Ausgabe derAllgemeinen Zeitung, heuteNamibias älteste Tageszeitung und die einzigedeutschsprachige Tageszeitung Afrikas.
27. August: InKowrow wird dieErste russische Gewehr- und Maschinengewehrfabrik als Gemeinschaftsunternehmen der Petrograder Industriellen W. A. Hippius und D. L. Lurie sowie der dänischen Unternehmer Karl Winter und Sören Jensen gegründet.
6. September: Clarence Saunders eröffnet mit seinemPiggly Wiggly Store einen der erstenSupermärkte der Welt.
19. September: InWahren beiLeipzig wird dieDux Automobil-Werke AG gegründet; der Hersteller von kleinen bis mittleren Lastkraftwagen sowie Personenkraftwagen geht aus der Automobilbauabteilung derPolyphon Musikwerke hervor.
16. März: Die Mitglieder derRoss Sea Party, die seit dem 15. September des Vorjahres Depots für die geplante Fahrt derEndurance-Expedition zumSüdpol angelegt haben, kehren zu ihrem Basislager zurück. Ein Mann ist während der anstrengenden Tätigkeit an Skorbut und Erschöpfung gestorben. Beim Versuch, Kap Evans zu erreichen gehen am 8. Mai zwei weitere Expeditionsmitglieder verschollen.
Skizze, die die Bootsfahrten nach Elephant Island (grün) und von dort nach Südgeorgien zeigt (rot)
8. April: Die Eisscholle, auf der sich die gestrandeten Mitglieder derEndurance-Expedition seit dem Ende des Vorjahres befinden, bricht auseinander, weshalb am nächsten Tag die Rettungsboote zu Wasser gelassen werden. Am 14. April erreichen sie die entlegene InselElephant Island.
10. Mai: Nach einer Überfahrt mit schweren Stürmen erreichen die sechs Männer Südgeorgien und landen inKing Haakon Bay. Die Insel ist jedoch nur an der Nordküste besiedelt, weshalb die Expedition das unerforschte Innere der Insel queren muss, weil der Zustand des Rettungsbootes eine Umschiffung nicht mehr zulässt.
20. Mai: Nach 36-stündiger Wanderung erreichen Shackleton,Tom Crean undFrank Worsley den WalfängerortStromness. Am nächsten Tag werden auch die übrigen drei Männer von King Haakon Bay gerettet.
22. Mai: Das SchiffThe Southern Sky zur Rettung der übrigen Expeditionsmitglieder verlässt Südgeorgien, trifft aber vor Elephant Island auf undurchdringlichesPackeis.
10. Juni: Ein von der Regierung Uruguays zur Verfügung gestellter Dampfer bricht zu einer neuerlichen Rettungsaktion auf, muss wegen des Packeises aber ebenfalls aufgeben.
Die auf Elephant Island zurückgelassenen Männer
30. August: Nach einem neuerlichen vergeblichen Versuch gelingt es schließlich dem chilenischen DampferYelcho schließlich, alle Expeditionsmitglieder von Elephant Island zu bergen.
Erst im September können die Männer sich auch der Rettung derRoss Sea Party zuwenden, die aber bis Ende des Jahres nicht gelingt.
15. Mai: Der StummfilmThe Floorwalker(Der Ladenaufseher) von und mitCharlie Chaplin erscheint in den Vereinigten Staaten. Es ist der erste Film Chaplins fürMutual Films. Höhepunkt der Handlung ist eine turbulente Verfolgungsjagd auf einerRolltreppe.
Am 21. August läuft der Dokumentar- und PropagandafilmThe Battle of the Somme in den britischen Kinos an. Innerhalb von sechs Wochen sehen ihn etwa 20 Millionen Menschen – fast die Hälfte der damaligen Bevölkerung.
2. Oktober:The Pawnshop(Das Pfandhaus), eine Filmkomödie von Charlie Chaplin, hat ihre Uraufführung. Der Film begründet Chaplins Zusammenarbeit mitHenry Bergman.
4. Dezember: Charlie Chaplins KomödieThe Rink(Die Rollschuhbahn) kommt in die US-amerikanischen Kinos.
28. März: Die beiden einaktigenOpernDer Ring des Polykrates undViolanta vonErich Wolfgang Korngold werden an derHofoper in München uraufgeführt. Sie haben einen derartigen Erfolg, dass Korngold in den nächsten Jahren zu einem der meistgespielten Opernkomponisten Deutschlands und Österreichs wird.
13. September: Weil sie einen Zirkustrainer getötet hat, wird die ElefantenkuhMary nach einemTierprozess vor 2.500 Schaulustigen in Erwin, Tennessee, durch Hängen hingerichtet.
18. November: Der Kauf von vermeintlichem Walfleisch aus Norwegen löst denHaakjöringsköd-Fall aus, der heute als Musterbeispiel für den juristischen Grundsatzfalsa demonstratio non nocet gilt.
14. Januar: Bei einem Sturm brechen an der niederländischenZuidersee die Deiche. Große Gebiete werden überschwemmt.
16. Januar: Ein großer Teil der norwegischen StadtBergen wird von einem Großbrand vernichtet.
5. März: VorSantos an der brasilianischen Küste läuft der spanische LuxuslinerPríncipe de Asturias auf einen Felsen und sinkt in nur fünf Minuten. 445 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben. Es handelt sich um eine der größten Tragödien in der Geschichte der spanischen Dampfschifffahrt.
Nantou nach dem Beben
28. August: Im relativ dünn besiedeltenLandkreis Nantou in China beginnt eine Reihe von Erdstößen, die bis zum 7. Januar 1917 71 Menschenleben kostet. Die Land- und Forstwirtschaft erleidet schwere Schäden.
18. September: Beim Bruch derTalsperre an der Weißen Desse imIsergebirge sterben 62 Menschen. 33 Häuser sind ganz verschwunden, 69 stark beschädigt. 307 Menschen werden obdachlos und 1020 verlieren ihre Arbeitsplätze.
3. November: Vor Greenore an der Küste der irischen GrafschaftCounty Louth sterben bei der Kollision der PassagierfähreConnemara mit einem Kohlenfrachter 90 Menschen.
13. Dezember: Durch eine Nasschneelawine kommen auf derMarmolata rund 300 Soldaten ums Leben, die im italienisch-österreichischen Gebirgskrieg gekämpft haben.
25. August: In den Vereinigten Staaten entsteht derNational Park Service. Ihm obliegt es, die verwalteten Orte zugänglich zu machen und die natürliche Landschaft und Tierwelt sowie historische Denkmale zu erhalten.
Im Rahmen des vom 2. bis 17. Juli stattfindendenCampeonato Sudamericano 1916 wird am 9. Juli die Südamerikanische Fußball-KonföderationCONMEBOL gegründet.
03. Juni:Ferry Bauer, österreichischer Regisseur, Schauspieler und langjähriger Leiter der Literatur- und Hörspielabteilung im ORF-Landesstudio Oberösterreich († 2010)