Ōyama Iwao (japanisch大山 巌; *12. November1842 inKagoshima,Provinz Satsuma (heute:Präfektur Kagoshima); † 10. Dezember1916 inTokio) war einjapanischerGeneralfeldmarschall (Gensui) undOberbefehlshaber imRussisch-Japanischen Krieg.
Ōyama wurde als Sohn in eineSamuraifamilie imSatsuma-han hineingeboren und ging zu Beginn derMeiji-Restauration zum Militär. In diese Zeit fiel der Besuch des britischen MilitärmusikersJohn William Fenton, der die jungen Offiziere zu einer Nationalhymne inspirierte. Ōyama, der lyrisch und musisch sehr begabt war, kannte sich gut in japanischer und chinesischer Literatur aus und schlug als Text der Nationalhymne ein altes japanisches Gedicht vor (Kimigayo).
1870 wurde er nach Europa geschickt um sich an der renommierten französischenMilitärschule Saint-Cyr weiterzubilden. In dieser Zeit war er der erste Kunde vonLouis Vuitton, der ihm das Gepäck für seinen Aufenthalt in Europa dabei herstellte. Er verbrachte auch eine Zeit inGenf, um sich dort mit Fremdsprachen zu beschäftigen. Er erlernte bei diesem Auslandsaufenthalt beispielsweise dierussische Sprache perfekt.
ImErsten Japanisch-Chinesischen Krieg wurde er zum Befehlshaber der 2. Armee ernannt und eroberte die strategisch wichtige StadtPort Arthur und die Festungen vonWeihai. Daraufhin wurde er vomTennōMeiji zumKōshaku (Markgraf) und 1898 zumGensui (Generalfeldmarschall) ernannt.
Während desBoxeraufstandes wurde erGeneralstabschef derjapanischen Armee. Während des Aufstandes hatte er enge und freundschaftliche Kontakte zum Oberbefehlshaber der multinationalen Truppe, dem deutschenGeneralfeldmarschallAlfred Graf von Waldersee. Waldersee besuchte Japan nach Beendigung der Kämpfe inChina und natürlich auch Ōyama. Beide unterhielten sich über die kommenden Probleme mit dem russischen Zarenreich. Waldersee fertigte für sich privat inHannover einen Aufmarschplan der japanischen Armee an, der unabhängig von Ōyama fast deckungsgleich mit dessen war.
ImRussisch-Japanischen Krieg führte er die Truppen der japanischen Armee und war siegreich in seinem Feldzug gegen das russische Zarenreich in derMandschurei. Er bekam daraufhin vom Tenno Meiji den höchsten vergebbaren AdelstitelKōshaku (Fürst) verliehen und ein Prunkschwert zum Geschenk.[1]
Automatisch hatte Ōyama durch diesen Adelstitel gleichzeitig einen Sitz im Herrenhaus des japanischen Parlaments bekommen.
Mehrmals war ŌyamaHeeresminister in verschiedenen japanischen Kabinetten und immer ein deutlicher Gegner von liberaler Demokratisierung Japans gewesen, so dass er als konservativerHardliner einzustufen ist. Durch seine politische Haltung als erfolgreicher Feldherr war er für die kommenden Generationen von politischen Militärs Japans ein wichtiges Vorbild.
1912 wurde er zumGenrō (Mitglied des Rates der älteren Staatsmänner) ernannt.
Er war ein sehr belesener und gebildeter Mann, der einige Fremdsprachen fließend beherrschte. Diesen Hang zu Ausländischem spiegelte auch sein Haus in Tokio wider, das er im Stil eines deutschen Schlosses bauen ließ. Seiner Frau gefiel das Haus nicht sonderlich und sie bestand darauf, dass einige Räume rein japanisch eingerichtet wurden. Über den Stil des Hauses gab es viele Kontroversen innerhalb der japanischen Elite. Das Haus wurde bei amerikanischen Bomberangriffen imZweiten Weltkrieg vollständig zerstört.
Ōyama war im Vergleich zum japanischen Durchschnitt von sehr großer Statur und liebte gutes Essen. Er war übergewichtig und bekam in späteren JahrenDiabetes, der mit den bekannten Sekundärkrankheiten einherging und an dem er schließlich im Alter von 74 Jahren verstorben ist.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Ōyama, Iwao |
ALTERNATIVNAMEN | 大山 巌 (japanisch) |
KURZBESCHREIBUNG | japanischer Generalfeldmarschall |
GEBURTSDATUM | 12. November 1842 |
GEBURTSORT | Kagoshima,Japan |
STERBEDATUM | 10. Dezember 1916 |
STERBEORT | Tokio |